Firmengeschichte
175 Jahre Fa. Geiger


Laut Auskunft der Handwerkskammer Ulm ist das Gründungsdatum der Zimmerei Fa. Geiger der 25. Oktober 1838.

Der Name des Firmengründers ist nicht sicher bekannt. Nach Auszügen aus den Kirchenbüchern übersiedelte im Februar 1843 ein Johann Geiger (24.08.1809 – 17.01.1866), Zimmermann, mit seiner Frau Maria Anna und den 3 Kindern aus Wißgoldingen nach Lippach. Ob er hier eine bestehende Zimmerei übernommen oder aber schon in Wißgoldingen ein Handwerk angemeldet hatte, das er nach Lippach mitbrachte, ist nicht mehr zu rekonstruieren.

Überraschend ist, dass die Beiden bereits im Jahre 1836 einen Ehe- und Erbvertrag abschlossen (wir besitzen davon eine Kopie). Ob dieser Vertrag wegen einer Firmengründung oder wegen des Erbausschlusses der bereits unehelich geborenen Tochter abgeschlossen wurde, ist nicht bekannt.

Sicher ist, dass sein ältester Sohn Josef (02.10.1838 – 18.05.1895), die Zimmerei übernahm. Aus dieser Zeit ist nicht sehr viel bekannt. Josef Geiger war verheiratet mit Josepha Ziegelbaur aus Lippach. Die Beiden hatten 10 Kinder.

Der älteste Sohn aus dieser Ehe war Anton Geiger (30.10.1867 – 31.12.1922). Er übernahm wiederum von seinem Vater die Firma. Er war verheiratet mit Helena Brenner aus Lippach (04.08.1870 – 08.03.1944). Aus dieser Zeit ist mehr bekannt, da die Beiden schon unsere Urgroßeltern sind. Von Anton Geiger besitzen wir handgeschriebene Bücher über die Lohnabrechnung (es wurden Tage, halbe Tage und dreiviertel Tage abgerechnet). Es gibt Aufschriebe über Rundholzabrechnungen und Baustellenabrechnungen. Die Aufschriebe reichen von 1899 bis 1922, dem Tod unseres Urgroßvaters.

In diese Zeit fiel der Neubau der Pfarrkirchen Lippach und Hülen, beide Dachstühle wurden von Anton Geiger gefertigt. Zu dieser Zeit ereignete sich auch ein tragischer Unfall, der sich in diesem Jahr zum 110. Mal jährt. Am 24. April 1903 wollten die Mitarbeiter der Fa. Geiger die hölzernen Pumprohre des Brunnens im Hof erneuern.

Der 21-jährige Zimmerergeselle Kaspar Bux stieg in den Brunnen. Der ihn beobachtende 34-jährige Kaspar Schmid stellte fest, dass der Jüngere plötzlich von der Leiter fiel und wollte hinuntersteigen, um zu helfen. Er stürzte ebenfalls ab. Helena Geiger holte Hilfe in der Nachbarschaft. Der 31-jährige Josef Schneider stieg die Leiter hinab und stürzte ebenfalls sofort in die Tiefe.

Auch den hilfsbereiten Alois Egetemaier ereilte das gleiche Schicksal. Die Toten konnten nur mit einem Haken geborgen werden.

Die herbeigerufene Staatsanwaltschaft und der Arzt stellten fest, dass 2 m unterhalb des Brunnenrandes eine Kerze erlosch. Das Grubengas Methan war Ursache des Unglücks. Als stete Erinnerung wurde der Kreuzweg an der Straße nach Forst und Vogel errichtet.

Anton und Helena Geiger hatten 8 Kinder, von denen 4 überlebten. Die Firma übernahm der älteste Sohn Alfons Geiger, sein um zwei Jahre jüngerer Bruder studierte Architektur und war in Stuttgart tätig.

Alfons Geiger (13.08.1898 - 19.07.1958) war mit Josefine Lutz (11.03.1900 - 02.03.1981) verheiratet. Nach dem plötzlichen Herztod des Vaters übernahm Alfons die Firma. Von ihm besitzen wir den Gesellenbrief vom 13. April 1916. In seine Zeit fiel die Wirtschaftskrise 1929 – 1931 und der Zweite Weltkrieg. Das erste Gatter wurde unter ihm 1933 eingebaut. Der Antrieb war ein Dieselmotor. Erst Mitte der 30er Jahre wurde Lippach an das Stromnetz angeschlossen.

Alfons und Josefine Geiger hatten 11 Kinder. Drei Brüder übernahmen die Firma, die seither Gebr. Geiger hieß. Nachdem ein Bruder ausschied, waren Anton und Franz Geiger die Inhaber der Firma. Anton Geiger der Geschäftsführende Gesellschafter leitete die Zimmerei und das Sägewerk, Franz Geiger machte sich einen Namen als Treppenbauer.

Die Firma wuchs in dieser Zeit schnell. In den 50er und 60er Jahren waren große Projekte des Wiederaufbaus zu tätigen. Große Landwirtschaftliche Anwesen wurden errichtet. In Aalen fand der Bau von ganzen Siedlungen statt. Damals noch komplett ohne Hilfe eines Krans, sondern nur durch reine „Manpower“. Ende 60er Anfang 70er Jahre wurde man moderner. In den Fuhrpark kamen LKW und Kran.

Große Schulhausneubauten in Weikersheim, Wachbach und Öttingen wurden errichtet. Die Kirche in Baldern wurde gebaut. 1988 wurde die Abbundhalle erststellt und eine Hackschnitzelheizung eingebaut, um die Halle und die neuen Trockenkammern zu beheizen. Ab dieser Zeit konnte das Vorfertigen von Bauteilen witterungsunabhängig in der Halle erfolgen.

1995 übergab Anton Geiger den Betrieb an seinen Schwiegersohn Dipl. Ing. (FH) Wolfgang Weinelt

Die Töchter Zimmermeister Ulrike Thomer und Bauingenieur Antonie Weinelt sind im Betrieb für die Arbeitsvorbereitung und Statik verantwortlich.

Seit 2005 ist unser Betrieb Mitglied der Gütegemeinschaft Deutscher Fertigbau e.V. mit RAL- Gütezeichen für den Holzhausbau und fertigt geschlossene Bauteile (d.h. Außen- und Innenschale einschl. Dämmung) im Werk.

Ein so vorgefertigtes Holzhaus wird an einem Tag komplett erstellt.

Diese witterungsunabhängige Bauweise eignet sich nicht nur für den Holzhausbau, sondern auch für Dachgauben und Anbauten. An einem Tag ist wieder alles dicht!

Durch die Sensibilisierung auf die schwindenden Energiereserven sind energetisch sinnvolle Lösungen für den Hausbau und die Haussanierung immer mehr in den Vordergrund getreten. Die EnEV bietet uns dazu die Rahmenbedienungen.

Deshalb werden immer mehr Hausdächer und Hausfassaden saniert und neu gestaltet.

Wir können dazu eine Vielzahl an Dämmmaterialien, Ziegeln und Fassadenvarianten liefern. Vor allem die Gestaltung der Fassaden mit verschiedenen Holzmaterialien ist in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund gerückt.

Seit 175 Jahren bietet die Firma Geiger ihren Kunden eine optimale Lösung für ihre Wünsche rund ums Bauen und Wohnen.

 
 



Lohnabrechnung 1912






Gesellenbrief Anton Weinelt, 1916






1933, Gatter mit Dieselantrieb






1957, Aufrichten Zepf






1960, Geiger Betriebshof






Kräne und LKWs werden genutzt